Unentbehrliche Diagnostik: die Knochendichtemessung

Schon ein einfaches Röntgenbild kann Hinweise auf eine Osteoporose geben, beispielsweise wenn auf diese Weise mehrere eingebrochene Wirbel sichtbar werden. Um andere Krankheitsbilder auszuschließen, wird der behandelnde Arzt aber zumeist eine Knochendichtemessung als zuverlässigste Form der Osteoporose-Diagnose veranlassen. Das wird in aller Regel, die von der Weltgesundheits-Organisation (WHO) empfohlene DXA-Methode (Doppel-Energie-Röntgenabsorptiometrie) sein. Dabei werden zwei unterschiedlich starke Röntgenquellen eingesetzt. Die unterschiedlichen Körpergewebe weisen eine unterschiedlicher Dichte auf, was in Abhängigkeit von der Energie der Röntgenstrahlung unterschiedliche Schwächungscharakteristiken (hell/dunkel) im Röntgenbild zur Folge hat. Für jeden Messpunkt im Röntgenbild existieren also beim DXA-Verfahren zwei Schwächungswerte für die zwei eingesetzten Röntgenstrahlenergien. Dementsprechend können im Vergleich zum herkömmlichen Röntgenverfahren nicht nur die allgemeine Schwächung durch den gesamten Körper gemessen, sondern auch verschiedene Materialien genauer unterschieden werden.

Diese Methode zeichnet sich durch hohe Präzision und eine geringe Strahlenbelastung aus. Bei einer Durchleuchtung der Lendenwirbelsäule rechnet man mit drei bis fünf Mikrosievert. Zum Vergleich: Ein Flug über den Atlantik hat rund 60 Mikrosievert zur Folge. Auch das ist ein Grund, weshalb diese Untersuchung die erste Wahl für eine zuverlässige Verlaufsmessung darstellt. Im Gegensatz zu anderen Methoden kann darüber hinaus bei Bedarf der gesamte Körper untersucht werden. Die DXA-Methode eignet sich hervorragend, um Beginn, Umstellung oder Abschluss einer Behandlung zu definieren.

Ebenfalls möglich ist eine Ultraschallmessung zur Knochendichte. Eine Messung an der Wirbelsäule, die eigentlich am besten geeignet wäre, weil sich ein Knochenschwund zumeist dort als Erstes zeigt, ist allerdings nicht möglich. Vielmehr wird über die Messung an der Ferse ein Näherungswert für die Knochendichte des übrigen Körpers bestimmt. Eine dritte Methode ist die quantitative Computertomographie, die jedoch gegenüber der DXA-Methode eine höhere Strahlenbelastung mit sich bringt.

Gemessen wird die Osteoporose am sogenannten T-score, der die Abweichung zu den Messwerten eines gesunden 30-Jährigen beschreibt. Bis zu einem T-score von –2,4 spricht man von Osteopenie, ab –2,5 von einer Osteoporose.