Osteologie
Zertifiziertes ambulantes Osteologisches Schwerpunktzentrum (DVO)
Die Osteoporose ist eine der häufigsten Volkserkrankungen und führt zu Oberschenkelhals und Wirbelkörperbrüchen. Als Osteologen sind wir Spezialisten für Osteoporose und Knochenstoffwechselerkrankungen.
Durch die langjährige Erfahrung und Expertise auf diesem Gebiet erhalten alle Patienten/innen durch ein ausführliches Anamnesegespräch, eine Knochendichtemessung mit Knochenqualitätsanalyse sowie Analytik der Knochenstoffwechselparameter im eigenen Labor die optimale und individuelle Therapie, die sich stets an nationalen und internationalen Leitlinien orientiert.
Osteologie
Zertifiziertes Osteologisches Schwerpunktzentrum (DVO)
Die Osteoporose ist eine der häufigsten Volkserkrankungen und führt zu Wirbelkörper und Oberschenkelhalsbrüchen. Als Osteologen sind wir Spezialisten für Osteoporose und Knochenstoffwechselerkrankungen.
Durch die langjährige Erfahrung und Expertise auf diesem Gebiet erhalten alle Patienten/innen durch ein ausführliches Anamnesegespräch, eine Knochendichtemessung mit Knochenqualitätsanalyse sowie Analytik der Knochenstoffwechselparameter im eigenen Labor die optimale und individuelle Therapie, die sich stets an nationalen und internationalen Leitlinien orientiert.
Aktuelle Fragen zur differenzierten
Osteoporose-Therapie
Nach den Leitlinien-Empfehlungen des Dachverbands Osteologie von 2017 stehen zur spezifischen Therapie der Osteoporose sowohl Bisphosphonate als auch der RANKL-Antikörper Denosumab, der Östrogen-Rezeptor-Modulator Raloxifen, die Östrogene im Rahmen der Hormonersatztherapie sowie das rekombinante humane Parathormon-Fragment Teriparatid zur Verfügung. Seit 2020 kann zusätzlich mit dem monoklonalen Antikörper gegen Sklerostin, Romosozumab therapiert werden. Grundlage für eine Osteoporose-Behandlung stellt immer die Basistherapie dar, mit besonderer Acht auf eine suffiziente Calciumzufuhr (von ca. 1000 mg täglich), eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr mit angestrebtem Vitamin D-Spiegel > 30 ng/ml, die regelmäßige körperliche/sportliche Aktivität zur Stärkung der Muskulatur und der Koordination und die Vermeidung von Risikofaktoren (wie z.B. Rauchen und Immobilisation). Daten zur Reduktion der Mortalität (Sterblichkeit) durch Verhinderung von Brüchen sind für die Präparate Alendronat, Denosumab, Raloxifen, Residronat als auch Zoledronat verfügbar.
Die Leitlinie betrifft Frauen nach der Menopause sowie Männer nach dem 60. Lebensjahr. Für Männer und Frauen, die nicht diesen Gruppen zugehören, ist diese Leitlinie nicht maßgebend. Ebenso wird bei sekundären Osteoporoseformen sowie bei stark eingeschränkter Nierenfunktion auf die Empfehlungen der jeweiligen Fachgesellschaften verwiesen.
Die Indikation zur Diagnostik der Osteoporose für Frauen nach der Menopause oder Männer nach dem 60. Lebensjahr sind niedrig-traumatische einzelne Wirbelkörperfrakturen ≥ 2. Grades oder multiple Wirbelkörperfrakturen ≥ 1. Grades. Darüber hinaus wird eine Basis-Diagnostik empfohlen, wenn bei der Mutter oder dem Vater eine Schenkelhalsfraktur vorgelegen hat, bei Untergewicht, Rauchen, multiplen Stürzen bei erhöhter Sturzgefahr, Immobilität, einer Herzschwäche, der Einnahme von Säureblockern (Protonenpumpen-hemmern) bei zum Beispiel Reflux der Speiseröhre, höher dosierter Cortison-Einnahme, Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), bei einem Typ-2 Diabetes mellitus, bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), bei Frauen die nach einem Mamma-Karzinom (Brustkrebs) Aromatasehemmer oder andere Hormon-blockierende Medikamente (z.B. Tamoxifen) einnehmen als auch bei Männern die zum Beispiel bei einem Prostata-Karzinom eine Testosteron unterdrückende Therapie erhalten. Der Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) als auch Depression sind ebenfalls Indikationen zur Osteoporose-Diagnostik.
Eine Basis-Diagnostik beinhaltet neben der ausführlichen klinischen Untersuchung, die Knochendichtemessung nach der sogenannten DXA-Methode und bei Verdacht auf Brüche eine Bildgebung z.B. ein Röntgen oder eine MRT-Untersuchung. Zudem sollte zur Abklärung möglicher sekundärer Ursachen (das heißt nicht durch die Menopause bedingte Knochendichteminderung) eine Laboranalyse (Basislabor) veranlasst werden. Diese umfasst die Überprüfung des Calciumstoffwechsels, der Nierenfunktionen sowie der Entzündungsparameter (zum Beispiel bei Verdacht auf eine rheumatoide Erkrankung), der Schilddrüsenwerte (zum ggfs. Nachweis einer Schilddrüsenüberfunktion), des Vitamin D-Status (zum Ausschluss einer Osteomalazie) und des Testosteron-Spiegels bei Männern. Calciumstoffwechselstörungen sind ferner häufig mit einer Fehlfunktion der Nebenschilddrüsen assoziiert. Sehr seltene Ursachen vor allem für Stürze sind Störungen des Salzhaushaltes (Störung des Natriums) z.B. bei einer Hirnanhangsdrüsenerkrankung, wie dem Diabetes insipidus. Die meisten sekundären Ursachen wie die Schilddrüsenüberfunktion oder die Einnahme von Glukokortikoid-Präparaten (Cortison) stören das Zusammenspiel der knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten) und der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Dies wird über das RANKL- / Osteoprotegerin (OPG)-System reguliert. Glukortikoid-Präparate, der Vitamin D-Mangel sowie Entzündungen nehmen negativen Einfluss auf dieses System.
Die Definition der Osteoporose richtet sich nach der Verminderung des sogenannten T-Scores auf weniger als -2,5 Standardabweichungen (SD), gemessen über der Lendenwirbelsäule (L1-L4) als auch dem Oberschenkelhals (Gesamtareal oder direkter Oberschenkelhals). Dieser Richtwert des T-Scores bezieht sich auf den Mittelwert junger, gesunder Erwachsenen im Alter zwischen 20-29 Jahren. Hiermit wird das Bruchrisiko (Fraktur-Risiko) unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Risikofaktoren, eigene Fraktur- und Familienanamnese evaluiert. Hervorzuheben ist, dass eine Verminderung des T-Scores weniger als -2,5 nicht zwangsläufig mit einer Osteoporose-Therapie einhergehen muss. Nach den Leitlinien des Dachverbands Osteologie wird die Therapie-Indikation erst in Zusammenschau aller oben genannten Faktoren gestellt. So kann zum Beispiel ein T-Score von -3,2 bei einer 62 Jahre alten Frau noch keine spezifische Osteoporose-Therapie nach sich ziehen, dies betrifft jedoch Frauen im Alter von zum Beispiel 67 Jahren. Zur Therapieentscheidung spielen, wie erwähnt, neben dem T-Score auch die Risikofaktoren eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel (die Einnahme von Magenschutzmitteln, das Rauchern oder die familiäre Belastung bezüglich eines Oberschenkelhalsbruches). Bei zusätzlichen Risikofaktoren erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Therapienotwendigkeit nach dem gerade erläuterten Schema.
Ein weiterer, neuerer und sehr wertvoller Parameter zur indirekten Beurteilung der Knochenmikroarchitektur ist der quantitative Textur-Index: Trabecular Bone Score (TBS). Je schlechter die Knochenqualität, desto niedriger ist der sogenannte Trabecular Bone Score. Dieser kann optional zur Abschätzung des 10-Jahresfrakturrisikos und somit zur Therapieentscheidung herangezogen werden.
Zur Basistherapie gehört eine ausreichende Calciumzufuhr von ca. 1000 mg täglich, idealerweise über die Ernährung. Sollte dies bei Patienten, die zum Beispiel eine Milchunverträglichkeit oder eine Darmerkrankung haben, nicht gewährleistet sein, sollte hier Calcium supplementiert werden. Der Tagesbedarf an Vitamin D beträgt 800-1000 I.E. Bei Osteoporose-Patientinnen*en wird ein Vitamin D-Spiegel zwischen 30 – 50 ng/ml, empfohlen. Wird dieser Zielspiegel durch die Ernährung nicht erreicht, wird auch hierzu eine Substitution empfohlen. Sehr hohe Tages- bzw. Depot-Dosen sollen vermieden werden, da sie einerseits zur einer Aktivierungshemmung von Vitamin D im Körper und andererseits bei höheren Spiegeln im Blut ein erhöhtes Sturzrisiko zur Folge haben können. Das Rauchen sollte eingestellt werden, da Nikotin einen negativen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel aufweist.
Verlaufsuntersuchungen der Knochendichte werden in Abhängigkeit vom Schweregrad der Osteoporose und vom Frakturrisiko festgelegt und in der Regel alle 1-2 Jahren durchgeführt. Damit ist das gleiche Verfahren (DXA-Methode) zu bevorzugen. Die Zu- oder Abnahme der Knochendichte oder die gleichbleibende Knochendichte im Verlauf gibt nur bedingt Aufschluss über eine erfolgreiche und suffiziente Therapie. Ein nicht Anstieg der Knochendichte ist zum Beispiel unter der Therapie mit Bisphosphonaten oder Östrogen-Rezeptor-modulierenden Medikamenten kein Hinweis für eine nicht Wirksamkeit der Medikamente bzw. kein Hinweis für eine verminderte Fraktur-reduzierende Wirkung. Umgekehrt ist eine Zunahme der Knochendichte für die weitere Abschätzung des Bruchrisikos zu berücksichtigen. So korreliert unter der Therapie mit Denosumab (Prolia®) oder mit einer osteoanabolen Substanz wie Teriparatid oder Romosozumab (Evenity®) eine Zunahme der Knochendichte mit einer Bruch-verminderten Wirkung.
Die Dauer der spezifischen Osteoporose-Therapie sollte laut der Leitlinienempfehlung von 2017, nach 3-5 Jahren bezüglich Nutzen und Risiken reevaluiert werden. Durch Wegfall von Risiko-Faktoren (zum Beispiel Beendigung des Rauchens, bessere Mobilität, Absetzen risikoreicher Medikamente) kann sich das Fraktur-Risiko auch reduzieren. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten liegt jedoch eine chronische Erkrankung des Knochenstoffwechsels vor, wobei von einer langfristig hohen Frakturgefährdung (Bruch-Risiko) auszugehen ist.
Bei den Bisphosphonaten wurde bisher ein Nutzen für eine Therapiedauer von 3 bis 5 Jahren nachgewiesen. Der RANKL-Ligand-Antikörper Denosumab führt zu einer kontinuierlichen Zunahme des Knochenmineralgehaltes über 10 Jahre. Nach Beendigung der Denosumab-Therapie können in seltenen Fällen Frakturen der Wirbelkörper durch einen schnellen Knochenmasseverlust auftreten. Aus diesem Grund wird eine Anschlusstherapie mit einem oralen oder intravenösen Bisphosphonat für 12-24 Monate angeraten. Für Raloxifen besteht ein nachgewiesener Nutzen bis zu 8 Jahren. Die Therapiedauer von Teriparatid ist auf 24 Monate und von Romosozumab auf 12 Monate begrenzt. Anschießend wird eine antiresorptive Therapie empfohlen, um den gewonnenen Knochenmasse- bzw. Knochenfestigkeits-Zuwachs nicht wieder schnell zu verlieren.
Die wichtigsten Fragen zu Osteoporose
Als Osteoporose bezeichnet man einen verminderten Knochenmineralgehalt, der meistens sowohl den Rahmen des Knochens (Kompakta) als auch die Binnensubstanz (Spongiosa) betrifft.
Die Vorstufe der Osteoporose nennt man Osteopenie. Hierbei handelt es sich um eine Verminderung des Knochenmineralgehaltes, die jedoch nicht so stark wie bei der Osteoporose ist und daher mit einer geringeren Frakturgefährdung einhergeht.
Der häufigste Grund für eine Osteoporose ist der Östrogenmangel der Frau in der Menopause bzw. nach den Wechseljahren. Diese Form der Osteoporose nennt man auch postmenopausale Osteoporose. Beim Mann kann auch ein verminderter Testosteronspiegel (männliches Hormon) zu einer Osteoporose führen. Darüber hinaus kann eine Osteoporose durch die Einnahme von Glukokortikoid-Präparaten (z.B. Prednisolon) entstehen. Rauchen und Alkohol, Medikamente (wie z.B. Magensäure-hemmende Arzneimittel), eine Bettlägerigkeit, Hormonstörungen (z.B. der Schilddrüse oder der Nebenschilddrüsen) sowie chronisch-entzündliche Systemerkrankungen (wie z.B. rheumatoide Erkrankungen oder chronische Darmerkrankungen) zählen zu den Ursachen für eine sogenannte sekundäre Osteoporose.
Die Diagnose einer Osteoporose wird durch die Knochendichtemessung (DXA-Methode) gestellt. Primäres Ziel ist die Beurteilung des Frakturrisikos und letztendlich die Verhinderung eines Bruches (Fraktur). Das Ausmaß der Osteoporose, gemessen am sogenannten T-score der Knochendichtemessung spielt eine wichtige Rolle zur Therapieentscheidung. Es sollte jedenfalls auf einen Vitamin D-Spiegel > 30ng/ml sowie über eine ausreichende Kalziumzufuhr von 1000mg täglich geachtet werden. Ist dies nicht der Fall, sollte ein Vitamin D- bzw. auch ein Calcium-Präparat zur Substitution eingenommen werden. Darüber hinaus gibt es spezifische Osteoporose-Medikamente, die den Knochen zum Teil wieder aufbauen können. Hierbei wird der Rahmen (Kompakta) als auch das Knocheninnere (Spongiosa) gestärkt und aufgebaut. Letztendlich sollte ein (erneuter) Bruch verhindert werden.
Neben der medikamentösen Therapie können nahezu alle Tätigkeiten nach wie vor beibehalten werden. Es sollten jedoch Sturzereignisse verhindert werden. Zu diesem Zweck wird die regelmäßige körperliche/sportliche Betätigung empfohlen, um die Muskulatur zu stärken und die Koordination zu verbessern. Darüber hinaus sollten Stolperfallen zuhause beseitigt und auf ein festes Schuhwerk geachtet werden. Risikosportarten sind eher zu vermeiden.
Die Osteoporose gilt als eine chronische Skeletterkrankung und ist nicht heilbar. Als Erfolg kann das Verhindern von Brüchen sowie einer weiteren Abnahme des Knochenmineralgehaltes gewertet werden. Neuere Medikamente führen sogar zu einer signifikanten Zunahme des Knochenmineralgehaltes.
Überwiegend sind Frauen betroffen, die nach den Wechseljahren in die Menopause gelangen. Der Östrogenmangel führt hier zu einem vermehrten Abbau der Knochensubstanz im Vergleich zum Knochenaufbau. Darüber hinaus sind Menschen mit höher dosierten Glukokortikoid-Medikamenten, mit hormonablativen Therapien nach Brust- bzw. Prostata-Krebs, Menschen mit Bettlägerigkeit sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen und Fragilität im höheren Alter durch die Osteoporose gefährdet.
Ja und zwar ab einem Alter von 60 Jahren, vor allem bei familiärer/genetischer Belastung oder sekundär als Folge anderer Erkrankungen, z.B. Testosteronmangel (männliches Hormon), Therapie des Prostata-Karzinoms, Herzinsuffizienz, obstruktive Lungenerkrankung, Diabetes mellitus, chronische Einnahme von Cortison-Präparaten oder Magensäure-Blockern sowie bei einer Vielzahl anderer chronischer Erkrankungen. Weitere Risikofaktoren sind das Rauchen und ein übermäßiger Alkoholkonsum.
Es sollte auf eine ausreichende Kalziumzufuhr (1000 mg/Tag) idealerweise über die Ernährung geachtet werden. Darüber hinaus sollte der körpereigene Vitamin D Spiegel > 30 ng/ml erreichen. Dies ist häufig nur durch die Einnahme einer Vitamin D Tablette möglich. Weiterhin ist die Muskulatur zu stärken. Eine massive Gewichtsabnahme und vor allem ein BMI < 20mg/m2 sollten verhindert werden. Darüber hinaus sind Stolperfallen zu vermeiden und auf Hochrisikosportarten mit Sturzgefährdung sollte lieber verzichtet werden.
Nein. Ein Kalzium-Supplement ist nur erforderlich wenn die Zufuhr über die Nahrung eingeschränkt ist, vor allem wenn Milchprodukte nicht gerne verzehrt bzw. wegen Unverträglichkeiten vermieden werden. Um eine optimale Kalzium-Resorption im Darm zu sichern, sollte auf einen ausreichenden Vitamin D Spiegel > 30 ng/ml geachtet werden, was häufig einer regelmäßigen Vitamin D Supplementation bedarf. Von großer Bedeutung für die Anregung des Knochenaufbaus und Verwertung des zugeführten Kalziums ist die regelmäßige körperliche/sportliche Aktivität.
Die Knochendichte nach der DXA–Methode evaluiert nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch den sogenannten T-Score das Vorliegen bzw. das Ausmaß einer Osteoporose und hilft bei der Abschätzung des Frakturrisikos. Des Weiteren stellt sie eine einfache und wenig belastende Untersuchung zur Verlaufskontrolle des Spontan- bzw. des Therapieverlaufs dar und trägt zur Entscheidung über die Initiierung, Umstellung oder Beendigung einer spezifischen Osteoporose-Therapie bei.
Neben den Vitamin D- und den Kalzium-Präparaten gibt es die sogenannten spezifischen Osteoporose-Medikamente. Dazu zählen die Bisphosphonate wie Risedronat, Alendronat, Ibandronat und Zoledronat, welche sowohl in Tablettenform als auch in Form einer intravenösen Infusion verfügbar sind. Gegen den Knochenabbau wirkt zusätzlich der RANKL-Antikörper Denosumab, welches alle 6 Monate (wie eine Heparin-Spritze) unter die Haut injiziert wird. Des Weiteren gibt es Teriparatid, ein rekombinantes humanes Parathormon-Fragment mit anaboler Wirkung auf den Knochenstoffwechsel, welches für eine begrenzte Therapiedauer von 24 Monaten, ebenfalls unter die Haut injiziert wird. Die neueste zugelassene Substanz zur Therapie der manifesten Osteoporose bei postmenopausalen Frauen ist Romosozumab. Dieses ist ein monoklonaler Antikörper gegen Sklerostin und weist eine duale sowohl antiresorptive als auch osteoanabole Wirkung auf. Das Romosozumab wird einmal monatlich ins subkutane Fettgewebe für insgesamt 12 Monate injiziert. Weitere Möglichkeiten für die Behandlung der Osteoporose bei Frauen sind die Östrogen-Gabe in der Menopause im Sinne einer Hormonersatztherapie (HET) und der sogenannte Östrogen-Rezeptor-Modulator Raloxifen.
Ja, eine sportliche Betätigung ist bei der Osteoporose sogar besonders erwünscht. Hierbei kommt es zur Anregung des Knochenaufbaus sowohl direkt durch die mechanische Belastung des Skeletts als auch indirekt durch die Stärkung der Muskulatur. Risikosportarten mit hohem Sturzrisiko sollten allerdings gemieden werden.
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren mit negativem Einfluss auf den Knochenstoffwechsel. Dazu zählen z.B. die chronische Einnahme von Glukokortikoid-Präparaten (Cortison) und Protonenpumpenhemmern (PPI), die Einnahme von Antiepileptika und Antidepressiva, Alkohol, Nikotin, die Bettlägerigkeit und viele chronische Systemerkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, die Herzinsuffizienz, die obstruktive Lungenerkrankung sowie Leber- und Nierenerkrankungen.
Die Osteoporose-Spezialisten sind in der Regel Fachärztinnen*e für Endokrinologie, bzw. gynäkologischer Endokrinologie, Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Rheumatologie. Neben den Basiskenntnissen im Rahmen der Facharztausbildung gibt es die Möglichkeit einer zusätzlichen Qualifikation als Osteoporose-Experte*in bzw. Osteologe*in durch den Besuch spezieller Kurse und regelmäßige osteologische Fortbildungen, die durch den Dachverband Osteologie (DVO) organisiert und regelmäßig aktualisiert werden.
DXA-Messung Knochendichte-
messung
DXA-Messung und alternative Methoden
Die Knochendichtemessung dient zur Beurteilung einer ggf. vorliegenden Osteoporose. Hier gibt es verschiedene Verfahren. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Methode der Wahl ist die DXA-Methode (engl. Dual-Energy X-ray Absorptiometry, DXA oder DEXA). Alternative Messmethoden sind die qCT (quantitative Computertomographie) und der quantitative Ultraschall (QUS).
Die Knochendichtemessung dient zur Beurteilung einer ggf. vorliegenden Osteoporose. Hier gibt es verschiedene Verfahren. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Methode der Wahl ist die DXA-Methode (engl. Dual-Energy X-ray Absorptiometry, DXA oder DEXA). Alternative Messmethoden sind die qCT (quantitative Computertomographie) und der quantitative Ultraschall (QUS).
Die DXA-Messung basiert auf der normalen Röntgenmethode, verwendet allerdings zwei Röntgenröhren mit unterschiedlicher Leistung. Hierdurch kann die Knochendichte indirekt über den Kalzium- und Hydroxylapatit-Gehalt näherungsweise bestimmt werden. Die DXA-Methode liefert jedoch keine Dichtewerte im physikalischen Sinne, sondern eine flächenprojizierte Masse (Einheit: kg/m2, auch als Flächendichte bezeichnet).
Die Strahlenbelastung moderner DXA-Geräte liegt bei ca. 1-2 µSv und ist somit sehr gering. Die natürliche Strahlenbelastung liegt in Deutschland bei ca. 5-8 µSv pro Tag und bei ca. 2100 µSv pro Jahr.
T-Wert: Er gibt an, wie weit die Knochendichte von dem Durchschnittswert gesunder Männer und Frauen zwischen dem 20. und 29. Lebensjahr abweicht. Nach der gültigen Definition der WHO liegt eine Osteoporose vor, wenn der Messwert der Knochendichtemessung mindestens 2,5 Standardabweichungen unter dem Durchschnitt der geschlechtsgleichen 20- bis 29-jährigen Gesunden (peak bone mass) liegt, d.h. ein T-Wert ≤ -2,5 vorliegt. Zwischen -1 und -2,5 Standardabweichungen wird von einer Osteopenie gesprochen. Voraussetzung für die Diagnosestellung einer Osteoporose ist der Ausschluss anderweitiger Erkrankungen, die mit einem verminderten Knochenmineralgehalt einhergehen können (wie z.B. die Osteomalazie).
Z-Wert: Dieser Wert besagt, ob die Knochendichte dem Alter und Geschlecht des Untersuchten entspricht. Ein normaler Z-Wert (> -1) zeigt an, dass die Knochendichte alterstypisch ist, gibt allerdings keinen Aufschluss über das Frakturrisiko (Bruchrisiko).
Die Knochendichtemessung beurteilt die Struktur des Knochens. Sie liefert jedoch keine Information über die Knochenfunktion der Trabekel (Knochengerüst) und der Kortikalis (Knochenrahmen). Ein gebrochener Wirbelknochen kann durch die Stauchung des Knochens zudem eine falsch-normale Knochendichte angeben. Neben der dann notwendigen Röntgenaufnahme ist dieser gebrochene Bereich für die Messung der Knochendichte zukünftig ungeeignet.
Andere Verfahren zur Knochendichtemessung sind zum Beispiel die quantitative Computertomografie (QCT), vorzugsweise an den Lendenwirbelknochen und am Oberschenkelhals (proximaler Femur), sowie die periphere quantitative Computertomografie (pQCT), die an der Speiche (Radius) oder am Schienbein (Tibia) durchgeführt wird. Durch diese Methoden erhält man im Gegensatz zur DXA ein dreidimensionales Bild des Knochens und kann zudem den Außenbereich (Kortikalis) und das Zentrum (Trabekelwerk) des Knochens unterscheiden.
Die Strahlenbelastung bei der QCT ist höher, bei der pQCT gleich hoch als bei der DXA-Methode. Die pQCT ist genauer als die DXA-Methode. Allerdings kann man durch pQCT an den Armen oder Beinen die Veränderungen der Knochendichte, zum Beispiel durch eine medikamentöse Therapie der Osteoporose ungenügend beurteilen. Dies gilt auch für eine mögliche periphere DXA.
Eine Abschätzung des Frakturrisikos kann auch mittels quantitativer Ultraschall-Verfahren (QUS) erfolgen. Es gibt leider verschiedene QUS-Verfahren und -Variablen, die unterschiedlich gut untersucht worden sind und somit unterschiedlich gut eine Korrelation mit dem Frakturrisiko erlauben. Der quantitative Ultraschall kann in Ausnahmefällen, wo die DXA-Messung nur erschwert durchgeführt werden kann, als Screening bei Hochrisikopatienten angewendet werden. Da die Ergebnisse der QUS nicht mit der medikamentösen Risikoreduktion ausreichend untersucht worden sind, empfiehlt die Leitlinie immer die Durchführung einer DXA-Messung vor Beginn mit einer medikamentösen Therapie. Um Mehrfachdiagnostik zu vermeiden wird in der Leitlinie vom Dachverband Osteologie als Standardverfahren die DXA-Messung empfohlen.
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Goldstandard der Knochendichtemessung ist die sogenannte DXA-Methode, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen wird. Eine hierzu gehörige neueste Software ermöglicht Knochenspezialisten wie Endokrinologen eine zusätzliche Qualitätsanalyse durchzuführen. Nicht selten lässt sich bei Patienten mit einer oder mehreren Osteoporose-bedingten Frakturen nur eine diskret verminderte Knochendichte feststellen. Bei einer dann zusätzlich durchgeführten Knochenqualitätsanalyse (Trabecular-Bone-Score-Analyse) ist diese häufig stärker beeinträchtigt. In diesem Fall ist dann der Trabecular-Bone-Score (TBS) deutlich erniedrigt. Der Trabecular-Bone-Score ist ein quantitativer Textur-Index, der indirekt zur Charakterisierung die Knochenbinnenstruktur dient. Dieses Verfahren ist für eine genauere Beurteilung der Knochenqualität äußerst hilfreich. Der TBS kann optional bei der Analyse einer DXA-Messung mitbestimmt werden, korreliert unabhängig vom DXA-Befund mit dem Frakturrisiko und sollte daher, wenn vorliegend, zur Frakturrisiko-Abschätzung miteinbezogen werden.
Die Beurteilung der Knochenqualität unter Berücksichtigung bildgebender Verfahren (wie die DXA-Knochendichtemessung), der Anamnese und der Risikofaktoren sowie die Evaluation der Frakturgefährdung und die Indikationsstellung zur Therapie sind Domäne der Osteologie.
Osteologen sind Spezialisten für die Beurteilung der Knochendichtemessung sowie des Knochenstoffwechsels mithilfe von Blut- und Urinanalysen von knochenrelevanten Parametern. Unter zusätzlicher Berücksichtigung von Angaben zur Eigen- und Familienanamnese sind sie in der Lage die Diagnose einer Osteoporose zu stellen, sekundäre Ursachen für derer Entstehung aufzudecken und wichtige Differentialdiagnosen auszuschließen. Ziel ist die Bewahrung bzw. Verbesserung der Knochengesundheit und die Stärkung des osteoporotischen Skeletts um Frakturen (Brüche) vorzubeugen.
Als Goldstandard für die Diagnosestellung einer Osteoporose wird laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die DXA-Methode empfohlen. Hierbei werden primär die Messungen (T-Score) über der Lendenwirbelsäule und den beiden Oberschenkelhälsen berücksichtigt und im Kontext weiterer Risikofaktoren (z. B. Tabletteneinnahme von Cortison etc.) und dem Auftreten von Frakturen (Brüchen) evaluiert. Osteologen können als Knochenspezialisten unter anderem beurteilen, ob sich der Knochen zu wenig aufbaut oder vermehrt abbaut. Wenn das Risiko Frakturen in den nächsten 10 Jahren zu erleiden als hoch eingeschätzt wird (> 30%), ist die Indikation zur spezifischen Therapie der Osteoporose gegeben und hier kann gezielt medikamentös eingegriffen werden.
Die medikamentöse Therapie zielt auf die Hemmung des Knochenabbaus und / oder die Anregung des Knochenaufbaus ab. Hierbei wird einerseits die Architektur des Knochens (Spongiosa) und andererseits der Knochenrahmen (Kompakta) gestärkt. Basis der Therapie bleibt nach wie vor die regelmäßige körperliche/sportliche Aktivität, die Einnahme von Vitamin D, bei unzureichender Calciumzufuhr die Einnahme von Calcium und die Vermeidung von Risikofaktoren (wie z.B. Rauchen, Cortison-haltiger Medikamente und Immobilisation).
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Prof. Dr. med. B. L. Herrmann
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